Maibaumanschlagen - eine romantische Tradition

Es begab sich in der Nacht zu dem Pfingsttage anno 1891. Gar seltsame Gestalten zogen durch das Dorf Adenbüttel. Sie trugen Bäume auf ihren Schultern und jeder der dieses nächtliche Geschehnis beobachtete, begann sich zu fragen, was wohl in der Ortschaft vor sich ginge. 
Einige mögen wohl gedacht haben, dass die Zeche in der Wirtschaft zu Upmann etwas zu hoch geraten war. Andere hörten Gerüchte über seltsame Mannen, die besagten, dass sie gar von Sinnen seien. Doch weder fiel die Zeche zu hoch aus noch waren sie von Sinnen, denn die Mannen waren mit ihren Maien auf dem Weg zu ihren Liebsten. Die Maie war ein Zeichen der Zuneigung, dass in der Nacht zu Pfingsten heimlich an die Angebetete überbracht wurde. 
Doch sie mussten Acht geben, denn in keinem Falle durfte der Überbringer der Liebesmaie von der Geliebten erblickt werden. Der Zauber der Maie, so sagen es die Erzählungen, würde verloren gehen und die Maid würde nie wieder etwas von ihrem Verehrer wissen wollen. 
So zogen die Mannen leise und heimlich durch das Dorf und stellten ihre Liebesmaie vor die Türe der Geliebten. Einige gestanden später ihre Tat und die Maid erhörte sie und einige ...


Bis heute besteht diese Tradition, die von der Jungen Gesellschaft weitergeführt wird. 
Natürlich wurde sie aus Gründen der Gleichberechtigung ein wenig angepasst. Jedes Jahr am Samstag vor Pfingsten treffen wir uns also und beginnen das Maibaumanschlagen am Nachmittag mit Boßeln, Kegeln, Volleyball oder anderen lustigen Aktivitäten. Am Abend geht es dann um 20.00 Uhr weiter!
Wir treffen uns und eröffnen den Abend mit einem lustigem Beisammensein mit Grill und guter Musik.
Doch die Tradition darf natürlich nicht vergessen werden.  Zu späterer Stunde ziehen die Jungs dann mit ihren Maibäumen los, um sie an die Mädels der Jungen Gesellschaft zu verteilen. Die Mädels bleiben (vorerst) am Grillplatz und feiern weiter. Mittlerweile bekommen nicht mehr nur die "Geliebten" einen Maibaum vor ihre Tür gestellt, sondern alle Mädels der Jungen Gesellschaft. 
Als Gegenleistung dafür hinterlassen sie eine kleine Aufmerksamkeit vor ihrer Tür.

 

Während die Jungs nun die Bäume verteilen, haben die Mädels im Dorf „eigentlich“ nichts zu suchen.

Sollten Sie dort von den Jungs erwischt werden, hagelt es Verdonnerungen. Aber es wäre ja langweilig, wenn die Mädels die Jungs nicht herausfordern würden, daher ziehen auch sie durch das Dorf.

Dies entwickelt sich meist zu einer regelrechten Schnitzeljagd mit Versteckspielen, bei der meistens lustige Geschichten passieren. 
Wenn die Bäume schließlich alle verteilt sind, treffen wir uns am Grillplatz wieder und feiern zusammen, bis wir in den frühen Morgenstunden den Pfingstsonntag begrüßen können.
Alles in allem ist es eine tolle Veranstaltung mit einer alten, netten Tradition!

 

... und einige ziehen bis heute mit ihren Maien durch das Dorfe Adenbüttel. Und jeder Bürger 
der diese gar seltsamen Gestalten sieht, mag denken, dass die Junge Gesellschaft nicht mehr bei Sinnen sei. Doch bedenkt, liebe Bürger: Es ist doch nur Spaß !!!